Braucht Coburg ein Kongresshotel?

Diese Frage beschäftigte die (leider rein männlichen) Teilnehmer auf dem Podium beim Regionentalk am 11. November im Pfarrzentrum St. Augustin. Strittig ist außerdem die Frage eines geeigneten Standortes.

Während sich eine Initiative für den Erhalt des Rosengartens in der jetzigen Form stark macht (und in kurzer Zeit bereits fast die benötigte Zahl an Unterschriften für ein Bürger*innenbegehren sammeln konnte), bestehen andere darauf, dass der beste Standort für ein neues Kongresshotel ausgerechnet dort, am nördlichen Rand des Rosengartens, wäre.

Aus meiner Sicht werden hier die falschen Fragen gestellt, denn eine Vision für Coburg kann sich nicht am Heute ausrichten, sondern muss Ideen für die Zukunft entwickeln. Und vor allem sollte sie nicht rein betriebswirtschaftlich gedacht werden: Dass sich ein Kongresshaus mit angeschlossenem Hotel mit Gewinn betreiben lässt, kann kein Argument für den Bau sein. Und kein Argument, wichtige Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand zu geben, welche die Stadt mit dem Betrieb des Kongresshauses aktuell hat.

Viel wichtiger wäre z.B. die Frage, welchen Beitrag das Kongresshaus für Coburg und das kulturelle Leben in der Stadt leistet und wie dieser gestärkt werden kann. Oder welche Qualität das Gebiet gewinnen könnte, wenn man den städtischen Raum nicht vom Auto her denkt (warum eigentlich nicht die Ketschendorfer Straße entlang des Rosengartens verkehrsberuhigen und als Grünraum gestalten?). Oder wie aus einem Kongresshotel ein Vorzeigeprojekt an nachhaltigem Bauen werden könnte – klimaneutral in Bau und Betrieb und damit wirklich zukunftsfähig?

Diese Punkte vermisste ich bei der Podiumsdiskussion. Und den Rosengarten möchte auch ich in der jetzigen Form erhalten.

 

Die lokalen Medien berichteten:

Coburger Tageblatt:
Ein Abend der Widersprüche
Regionentalk in Coburg_ Streit um den Rosengarten
Stoschek-Pläne für den Coburger Rosengarten stoßen auf Kritik

itv:
Für und wider Kongresshotel

Radio Eins:
Kongresshotel im Rosengarten?