Die Klimakrise ist bei uns angekommen, ganz real in Hitzesommern, immer häufigeren Unwettern und zunehmender Trockenheit, und sie ist seit diesem Jahr auch endlich in den Köpfen präsent.
Die Reaktion darauf besteht aber noch vor allem im Zögern, anstatt entschlossen anzupacken und klimawirksame Maßnahmen umzusetzen. In Coburg, auf kommunaler Ebene, ist Klimaschutz für die Politik bisher nur unzureichend ein Thema und findet nicht mal in Diskussionen statt.
Dabei haben die Kommunen beim Klimaschutz eine Schlüsselfunktion, denn hier wird nicht nur ein großer Teil der klimaschädlichen Gase ausgestoßen (Wohnen, Gewerbe, Industrie, Verkehr und Freizeit) und besteht ein großes Potenzial für CO2-Einsparungen.
Kommunen entscheiden außerdem maßgeblich mit, ob es attraktive Alternativen zum Auto gibt, ob saubere Energie erzeugt und angeboten werden, welche Hilfestellungen und Beratungen die Bürger*innen bekommen. Ob und in welchem Maße sich die Bürger*innen klimafreundlich verhalten, hängt auch von der Infrastruktur für Strom, Wärme und Mobilität ab, welche zu den ureigenen Aufgabengebieten der Kommunen gehört.
Auch gilt es, Maßnahmen zur Anpassung an den bevorstehenden Klimawandel zu unternehmen, der auch Coburg betreffen wird. Mehr Hitzetage, noch längere Trockenperioden – dies sind die Bedingungen, unter denen Leben in der Stadt künftig gestaltet werden muss.
Martin Stümpfig, Mitglied des Bayerischen Landtags und Sprecher der Grünen Fraktion für Energie und Klimaschutz, ging bei seinem Vortrag* am 16. Dezember in Coburg zum Thema „Kommunaler Klimaschutz“ auf Anforderungen und Möglichkeiten ein, und machte deutlich, dass die Kommune sehr viel tun kann – wenn der Wille vorhanden ist.
Zum Beispiel hat Coburg bei der Energieversorgung aktuell einen Anteil der Erneuerbaren Energien von nur 4 Prozent – da geht deutlich mehr. Dachflächen für Photovoltaik zu nutzen, wäre ein erster Schritt. Das Solarflächenkataster, in dem Flächen nach ihrer Solartauglichkeit bewertet werden, gibt es bereits. Und für historische Dächer gibt es auch schon Solarpaneele in Ziegelfarben.
Weitere Stellschrauben für besser Klimabilanzen gibt es im Verkehrssektor. Über das Thema „Coburg als Fahrradstadt“ schrieb ich bereits an anderer Stelle (-> hier). Klimaneutrale oder zumindest klimagünstigere Mobilität verlangt aber auch eine generelle Umstellung des Mobilitätsverhaltens – weg vom motorisierten Individualverkehr hin zu gemeinschaftlichen Verkehrsmitteln und klimaneutralen Antrieben.
In unserem Wahlprogramm steht der Klimaschutz an erster Stelle. Was wir umsetzen wollen, können Sie dort nachlesen (-> hier). Auch zur Mobilität haben wir viele Ideen. Coburg kann klimaneutral werden – wenn wir es wollen.
* Die Präsentation zum Vortrag von Martin Stümpfig gibt es hier zum Download.